#22 Ein gemeinsames Schreibtempo finden (Daniela)

Je länger wir zusammenarbeiten, desto mehr Unterschiede stellen wir fest, wie jeder von uns an so ein Buchprojekt herangeht. Zum Beispiel ist uns das beim Plotten aufgefallen. Und jetzt wieder, in der Schreibphase. Denn ich verlangsame die Manuskripterstellung. Anstatt den ersten Entwurf herunterzutippen, wie das für Michael gut funktioniert, ziehe ich es vor, eine Szene direkt nach dem Schreiben zu überarbeiten. Dann erst schreibe ich die nächste Szene.

 

Oft meldet sich die Lektorin in mir, aber auch »Frau Doktor«, wie Michael scherzhaft neckend sagt. So einfach lässt sich mein jahrelanges, wissenschaftliches Arbeiten nicht abstreifen – und das wäre mir auch völlig fremd. Ich will nichts falsch machen. Ich zerdenke zu viel. Aber dadurch habe ich, anders als Michael, in der Überarbeitung vermutlich weniger auszubessern. Zudem fühle ich mich abgesichert und bestärkt, wenn klar ist: Ja, der Anfang passt. Ich stelle – um einmal ein verbreitetes Bild hinzuzuziehen – mein Haus auf ein stabiles Fundament.

 

Schwierig ist nur, ein gemeinsames Tempo zu finden, in dem wir vorwärtskommen. Aber wie so oft, entdecken wir auch in diesem Fall eine Lösung, die sowohl Michaels als auch meiner Arbeitsweise entgegenkommt. Wenn sich jeder auf den anderen zubewegt und auf bisher Ungeliebtes einlässt, wird vieles möglich. Und wir profitieren beide von dieser Erfahrung.

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