#20 Schritt für Schritt (Michael)

Wir steuern durch den Schreibprozess und merken schnell, dass wir manche Dinge noch nicht ausreichend besprochen haben. Daniela stellt mir beispielsweise Fragen zu Figuren, die mich überraschen, weil ich die Antworten ganz selbstverständlich kenne. Und Elias spricht in ihren Texten plötzlich anders, als ich es von ihm erwarten würde.

 

Dann ergibt sich beim Schreiben, dass ich einen Nebencharakter neu entwickle. Jetzt tritt er nicht mehr auf, wie wir ihn gemeinsam erfunden haben. Aber weil wir uns mit den Szenen abwechseln, müssen die Details gut abgestimmt sein. Auch, weil wir das Geplante unterschiedlich in die Tasten bringen. Während ich die Szenen schreibe, wie sie im Plot aufeinander folgen, geht Daniela selektiv vor. Sie wählt Abschnitte aus, wenn ihr Gefühl dafür passt, oder bildet die Handlung thematisch in Blöcken ab. So entstehen Lücken im Manuskript, die erst später geschlossen werden.

 

Meine Angst ist, dass unsere »Informationslandkarte« dabei durcheinandergerät. Also, wer weiß wann was, erfährt wann was oder auch nicht? Das ist bei einem Thriller enorm wichtig; nicht nur wegen Google auf dem Handy, womit jeder überall das meiste herausfinden kann. So etwas kann im Buch die Dramaturgie zerstören.

 

Im gemeinsamen Schreibprozess tauchen Probleme auf, die so nicht absehbar gewesen sind. Darum brauchen wir sicher noch ein, zwei längere Meetings am Telefon. Und die Lösung, wie wir mein systematisches und Danielas sprunghaftes Schreiben zusammenführen, haben wir uns auch schon überlegt. Davon werden wir im Blog berichten, spätestens, wenn wir wissen, dass es funktioniert.

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